Wildnistracking: Kooperation mit SOS-Kinderdorf Berlin

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Das SOS-Kinderdorf Berlin engagiert sich im Berliner Stadtteil Moabit an drei Kooperationsschulen. Unter Berücksichtigung der jeweiligen besonderen sozialen und kulturellen Lebenslagen der jungen Menschen und ihrer Familien unterstützen dort Sozialarbeiter:innen mit präventiven und intervenierenden Angeboten direkt an den Schulen.

Die Kooperation mit dem SOS Kinderdorf führte dazu, dass im Herbst 2021 drei Gruppen aus der Moabiter Carl-Bolle-Grundschule die Teilnahme am Wildnistracking starteten. Die Gruppen trafen sich regelmäßig mit unseren Wildnismentor:innen im Volkspark Rehberge. Dorthin begleitet wurden sie von Sozialarbeiter:innen der Schulstation. Gerade zu Beginn hat es ein bisschen gedauert, bis sich die Kinder auf das Programm und die neuen Bezugspersonen im Rahmen des Wildnistrackings einlassen konnten. Später gab es großartige Momente und die Kinder haben tolle Fortschritte gemacht.

Zusammengefasst lässt sich festhalten, dass die Erlebnisse auf die Kinder eine absolut positive Wirkung hatten. Über den Zeitraum von ca. 1,5 Jahren haben sich die Kinder sichtbar weiterentwickelt und Aufenthalten im Grünen gegenüber Sensibilität und Aufgeschlossenheit bewiesen. Die Kinder haben die Natur und viele ihrer Eigenschaften kennen und schätzen gelernt.

Im September 2023 starteten eine 5. und eine 6. Klasse der Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule mit der Teilnahme am Wildnistracking. Alle Beteiligten – Kinder, Lehrer, Mitarbeitende des SOS Kinderdorf – waren nach dem ersten Termin direkt hellauf begeistert.

Bereits nach wenigen Terminen ist das Feedback zum Wildnistracking extrem positiv. Die Kinder haben Spaß und können sich gut auf die Touren einlassen, lernen spielerisch etwas über Natur und verschiedene Tierarten. Unser Wildnismentor Rüdiger und sein Team waren in der Lage, äußerst schnell eine Verbindung zu den Gruppen aufzubauen. Die Stiftung freut sich über die gute Zusammenarbeit und wünscht den Kindern tolle Erlebnisse in der Natur.

Positive Entwicklungen und Erkenntnisse

⭐ Kinder waren den Wildnismentor:innen gegenüber zunehmend aufgeschlossen
⭐ Kinder genossen die Aufmerksamkeit und den Zuspruch
⭐ Positive Empfindung des körperlichen Umgangs im Rahmen von achtsamen Festhalten, Hochheben und Kräfte messen zwischen den Kindern und den Wildnismentor:innen
⭐ Kinder haben in der Schule sehr positive Rückmeldung gegeben und begeistert von den gemachten Erlebnissen erzählt
⭐ Auf Dauer deutliche Verbesserung der Gruppendynamik zu beobachten
⭐ Kinder können sich nach mehrmaliger Wiederholung immer mehr auf Natur einlassen (Anfangs z.B. Überwindung, sich auf nackten Waldboden zu setzen)
⭐ Hohes Interesse an Klettermöglichkeiten und Balance-Parcours
⭐ Barfuß laufen im Gras war für einige Kinder ein gänzlich unbekanntes Gefühl und wirkte auf die Gruppe insgesamt entschleunigend
⭐ Kinder reagieren entsetzt auf verdorrten, staubigen Waldboden (Juni) sowie mit Empörung auf zugemüllte und zertrampelte Gebüsche
⭐ Sehr gute Grundstimmung

Besondere Vorkommnisse

✅ Entwicklung einer Idee für eine Feuerstelle
✅ Entdeckung eines toten Fuchses inkl. Erkundung des Fundorts
✅ Solidarisches barfuß laufen in der Gruppe, nachdem ein Kind am Seeufer nasse Schuhe bekommen hatte (barfuß im Gras zu laufen, war für manche Kinder neu)
✅ Sichtung von Vogelnestern und Kaninchen
✅ Sichtung einer Schildkröte in freier Wildbahn
✅ Spuren von Menschen sorgen für Aufmerksamkeit (Zelt, Kotgeruch, Müll usw.)
✅ Interessante Erkundungen am Wasser (Plötzensee)

Schwierigkeiten

❌ Probleme, sich gegenseitig zuhören bzw. aussprechen zu lassen
❌ Probleme, sich auf neue, unbekannte Dinge einzulassen (Hemmschwelle)
❌ Tendenz zu körperlichen Auseinandersetzungen (hauptsächlich nach dem Start des Programms)
❌ Konzentrationsschwierigkeiten ab einer Dauer von etwa zwei Stunden
❌ Müdigkeit bei einigen Kindern einer Gruppe
❌ Probleme bei einigen Schüler:innen, sich bei Schleichspielen für eine gewisse Dauer ruhig zu verhalten
❌ Unterbrechungen/Provokationen durch einzelne Kinder  Unmut/Frust in der restlichen Gruppe

Zitate von den Sozialarbeiter:innen/Lehrkräften

🗨️ „Die Kinder waren mit Eifer dabei.“
🗨️ „Einige Schüler:innen waren von der Sicht durch das Fernglas fasziniert.“ (Als ein Vogelnest und Kaninchen gesichtet wurden)
🗨️ „Ziel ist es, dass die Kinder Zeit draußen verbringen und andere Erfahrungen in der Natur erleben als es in ihrer Lebenswelt üblich ist.“
🗨️ „Anleitung geht super auf Bedürfnisse ein.“
🗨️ „Sehr positives Feedback der Kinder.“
🗨️ „Besonders Spiele und Raufen erzeugen Spaß bei den Kindern.“
🗨️ „Es herrschte eine große Dankbarkeit für diese Zeit und bei schönem Wetter draußen zu sein.“
🗨️ „Auch die verschiedenen Vegetationen sind immer wieder beeindruckend für die Kinder.“
🗨️ „Anfangs gab es noch einige Kinder, die extrem zaghaft und vorsichtig barfuß liefen. In der Abschlussrunde sagten die gleichen Kinder, wie sehr sie es genossen haben und dass es sehr schön war.“

INFOBOX
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Teilnehmende Gruppen der Carl-Bolle-Grundschule:
➔ 3 Gruppen aus 2. und 5. Jahrgangsstufe (2021/2022)
➔ 2 Gruppen aus 2. Jahrgangsstufe (2022/2023)
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Teilnehmende Gruppen der Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule:
➔ 5. und 6. Jahrgangsstufe (seit September 2023)
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Ort: Moabit, Berlin
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Kooperation mit: SOS Kinderdorf Berlin
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