Pflanzung von Auenwald im Havelland
Die untere Havel ist eines der bedeutsamsten Feuchtgebiete Europas. Über Jahrzehnte hinweg wurde sie begradigt, eingedeicht, Feuchtwiesen trockengelegt und Seitenarme entfernt. Das hatte für unzählige Tierarten den Verlust des Lebensraums zur Folge. Trotzdem handelt es sich immer noch um eine in Mitteleuropa einmalige Tier- und Pflanzenwelt mit etwa 1.000 bedrohten und geschützten Tierarten.
Seit 2005 betreut der NABU das größte Flussrenaturierungsprojekt in Europa. Unter anderem sorgt der Naturschutzbund Deutschland für den Rückbau von Uferbefestigungen aus Stein, die Abtragung von Deichen und den Anschluss von Altarmen. Außerdem werden Auenflächen und Feuchtgebiete gesichert und neuer Auenwald gepflanzt.
Mit einer Summe in Höhe von 50.000 Euro ermöglicht die Daniel Schlegel Umweltstiftung die Aufforstung von fünf Hektar Auenwald. 5.500 Bäume wurden entlang, der „Salzhavel“-Wiesen, an der Gülper Havel und an einem Vorflutufer südlich von Parey gepflanzt. Darunter sind etwa 3.500 Weidenarten wie Mandelweide, Purpurweide, Salweide, Ohrweide und einige Schwarzerlen sowie Flatterulmen, Feldulmen, Eschen, Hainbuchen, Stieleichen und Wildapfelbäume.
Durch die Maßnahmen werden bisher unzugängliche Bereiche der Ufer und Gewässerabschnitte für Pflanzen und Tiere wieder bewohnbar gemacht. Zudem soll eine verbesserte Eigendynamik des Wassers verschiedene Strukturen wie Schilfsäume, Sandbänke, Abbruchkanten und ähnliches bilden. Die Auen werden wieder regelmäßig überflutet. Die optimierten Bedingungen schaffen wichtige Lebensräume, sodass viele Tierarten zurückkehren.